"Mein Hund hört nur, wenn er will"
Ein Hundebesitzer berichtete mir aus dem Alltag im Umgang mit seinem Hund: "Ich rufe, aber der Hund kommt nicht. Wenn er dann irgendwann von alleine kommt, hat er ein schlechtes Gewissen." Hier stellte sich heraus, dass dieser Hund das entsprechende Kommando nie richtig verstanden/gelernt hatte. Auch hat ein Hund kein schlechtes Gewissen im menschlichen Sinn. Weil er die Wut seines Herrchens spürt, versucht der Hund ihn durch Demutshaltung zu beschwichtigen.
Der Hund hat, völlig normal der Situation entsprechend, eine bestimmte Verhaltensweise entwickelt. Oft wird fälschlicherweise ein solch "störendes" Verhalten des Tieres von seinem Besitzer als Verhaltensstörung bewertet. Die Verhaltensäußerung eines Hundes dürfen nicht losgelöst von dessen Umgebung gedeutet werden. Sein Verhalten unterliegt der wechselseitigen Bezugnahme zwischen Individuum und Umwelt.
Der erste Schritt meines Hund-Mensch-Trainings umfasst eine genaue Diagnose der Lebenssituation (Kommunikation, Haltungsbedingungen, Prägung, Erlebnisse, usw.) vor Ort. Dies wird nicht nur in einem ausführlichen Gespräch analysiert, sondern immer auch in verschiedenen praktischen Situationen überprüft. Voraussetzung für ein erfolgreiches Training ist ein gewisses Fachwissen des Besitzers über grundlegende Dinge der Hundeerziehung, wie z.B. das Lernverhalten des Hundes. Denn nur wenn wir sicher im Umgang mit unserem Hund sind, können wir unsere Hunde erfolgreich ausbilden.
Meine Hundeschule bietet daher immer ein flexibles und individuelles, auf das jeweilige Hund-Mensch-Team ausgerichtete Training, an. Auf das Einbinden von Umweltreizen wird besonderen Wert gelegt. Viele Hunde "funktionieren" an bestimmten Plätzen, unter bestimmten Bedingungen. Ändern sich diese plötzlich, sind viele Hunde (Menschen) überfordert. Der Aufbau meines Trainings beinhaltet daher immer das Umsetzen des Erlernten in den verschiedensten Situationen (Bahnhof, Einkaufspassage, Restaurant, usw.). Beherrscht z.B. ein junger Hund das Hinlegen auf Kommando im heimischen Garten bereits sehr gut, wird er es beim ersten Anblick eines Pferdes sicherlich nicht ohne weiteres tun. Meine Hundeschule bietet auch die Möglichkeit, an Gruppenstunden und Welpenspielstunden teilzunehmen. Gerade die Möglichkeit, sich auf jedes Mensch-Hund-Team neu einzustellen und die Lösungen für Probleme zu finden, machen meinen Beruf so spannend.
Michael Lang